Projektwoche “Umwelt“ trifft Zeitgeist

Präsentationstag an der Dr.-Kurt-Schöllhammer-Schule begeistert Eltern und Schüler gleichermaßen

Von Christina Kronenberger

Der Schutz unserer Umwelt ist in aller Munde. In der Dr.-Kurt-Schöllhammer-Schule bleibt es nicht nur bei einem Lippenbekenntnis. Während einer Projektwoche in der zweiten Maiwoche beschäftigten sich die Grundschüler mit ihren Lehrkräften intensiv mit dem Thema “Umwelt“. „Ein Bewusstsein für Umweltschutz kann früh entstehen, wenn man Kinder altersgerecht und praxisnah sensibilisiert“, so Rektorin Barbara Wachter. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Projektwoche bei unseren Schülern, aber auch bei deren Eltern das Thema “Umwelt“ weiter ins Bewusstsein gerückt haben. Es ist spürbar geworden, dass wir alle selbst mit einfachen Verhaltensänderungen Einfluss auf eine nachhaltige Zukunft nehmen können“, betonte Barbara Wachter weiter. Gesagt, getan – für alle Klassen wurden gleich zu Beginn der Projektwoche neue Mülleimer bereitgestellt, die die Mülltrennung für die Kinder künftig noch einfacher und effektiver gestaltet.

Große Themenvielfalt sorgt für Begeisterung

Höhepunkt der Projektwoche war zweifelsfrei der Präsentationstag am 12. Mai. Hier wurde deutlich, wie kreativ und facettenreich die Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülern den Leitgedanken “Umwelt“ aufbereitet haben. Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Eltern, die zahlreich der Einladung gefolgt waren. Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten der Schule konnten sie sich von den entstandenen Ergebnissen der vergangenen Tage überzeugen. Auch Dr. Annette Stegmayer, die bei der Rhein-Hunsrück Entsorgung im Bereich Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit tätig ist, zeigte sich über das gewählte Thema der Projektwoche erfreut und nutzte die Plattform, um Eltern mit ihrem spannenden Vortrag hilfreiche Tipps zur Müllvermeidung mit auf den Weg zu geben. Bereits während der gesamten Projektwoche brachte sie mit großem Engagement, Geduld und Freude Kindern in mehreren Klassen nicht nur das Thema Abfalltrennung, sondern auch den Zusammenhang von Stoff- und Naturkreisläufen näher.

Fridolin war der “Renner“

„Wir haben die Idee geboren, Kinder und Jugendliche zu Müllexperten auszubilden und so aktiven Umweltschutz zu betreiben. Kinder sind wundervolle Multiplikatoren, die Erlerntes in den Freundes- und Familienkreis hineintragen“, so Dr. Annette Stegmayer. Um den Kindern das perfekte Recycling und den Gedanken der Nachhaltigkeit näher zu bringen, hatte sie tierische Begleitung im Gepäck. Neben den aus Malaysia stammenden Riesengespensterschrecken war der Tausendfüßler Fridolin der “Renner“ bei den Kindern. Sie durften ihn anfassen und konnten sich von seiner Fußfertigkeit überzeugen.

Großer Andrang bei Workshops und Ausstellungen

Selbst Hand anlegen konnten Kinder und Eltern in den angebotenen Workshops. Die Kunst des Papierschöpfens stand in der Klasse 1b auf der Agenda. Recycling wurde hier hautnah erlebbar und der Entstehungsprozess von Altpapier zu neuen Papierbögen bereitete Kindern und Erwachsenen sichtlich große Freude.

Wer in der Klasse 2b vorbeischaute, konnte sich neben den ausdrucksstarken Plakaten zum Thema Mülltrennung gleich selbst einen individuell gestalteten Geldbeutel basteln. Woraus? Aus einem Tetrapack!

Das Wort “Recycling“, die Wiederverwertung von Abfallprodukten, ist mittlerweile den meisten geläufig. “Upcycling“ ist dagegen noch eher neu. Die Ausstellung der Klasse 4b zum Thema “Upcycling von PET-Flaschen“ machte daher viele Besucher neugierig. Sie staunten nicht schlecht als sie sahen, welch schmucke Kunstwerke die Kinder aus vermeintlichen Abfallprodukten hergestellt haben, wie beispielsweise Mobiles, Dosen oder niedliche Tiere. Die Aufwertung der Produkte, was übrigens die Wortbedeutung von “Upcycling“ ist, ist hier eindeutig gelungen.

Nicht anders erging es den Ausstellungsbesuchern der Klasse 4a. Auch hier haben die Kinder ihrer Kreativität freuen Lauf gelassen und aus Abfallprodukten einen Roboter oder eine Squaw gezaubert.

Die Klasse 3a begeisterte durch einen selbst gedrehten Info-Film über die Transportwege des Plastikmülls und die Konsequenzen, die sich dadurch für unsere Umwelt ergeben. Insbesondere die Belastungen der Meere, die leider häufig Endlagerort für Plastikmüll werden, wurden dem Zuschauer auf spannende und mitreißende Art vermittelt.

Zwei Hotels in einer Woche?

Zwei Hotels in einer Woche bauen? Unmöglich? Nicht für die Schölles-Kinder der Klasse 3c. Sie sammelten schon vor der Projektwoche Einrichtungsgegenstände wie Steine, Stöckchen, Tannenzapfen, Moos oder Laub, um in ihren Insektenhotels zukünftig Frau Ameise, Herrn Hummel oder Familie Ohrwurm zu begrüßen. Jedes “Zimmer“ wurde so ausgestattet, dass sich die künftigen tierischen Bewohner wohl und heimisch fühlen.

Was ist die Rote Liste? Welche Tiere findet man dort? Und welche Rolle spielt die im Hunsrück beheimatete Wildkatze? Dass es auch schützenswerte Tierarten in unserer Region gibt, vermittelte die äußerst informativ gestaltete Ausstellung der Klasse 3b zum Thema “Artenschutz“.

Ab ins Kino hieß es in der Klasse 1a – neben den liebevoll selbst gestalteten “Lapbooks“-Mappen zum Thema Müllvermeidung, die sich mehrfach aufklappen lassen, konnten sich Besucher die Bilderbuchgeschichte “Hannes und die Müllmonster“ auf dem riesigen Smartboard anschauen.

Augen auf beim Frühstückskauf! Dieses Motto hat sich die Klasse 1c zu Eigen gemacht und an zwei Präsentationstischen den Besuchern verdeutlicht, dass es die gleichen Produkte einmal mehr und einmal weniger umweltfreundlich verpackt zu kaufen gibt. Viele supermarktüblichen Standardverpackung sind unnötig und bei näherem Hinsehen findet man Produkte wie Paprika oder Tomaten auch ohne die unnötige Plastikverpackung. Darüber hinaus haben die Kinder der Klasse 1c Samenbomben aus Altpapier, Lehm und Samen hergestellt. Die Bienen danken es schon jetzt!

Ein Stück Neuseeland im Hunsrück

 Einen Wettkampf der besonderen Art erlebten die Schüler der Klasse 2c. In Anlehnung an den in Neuseeland stattfindenden “O´Shea Shield“, eine Art Redewettbewerb, bei dem normalerweise verschiedene Schulen gegeneinander antreten, adaptierte Klassenleiterin Sabrina Bretherton diese Idee und bediente sich einzelner Elemente daraus. Der Wettbewerb zum Thema „Gesunde Ernährung“ umfasste vier verschiedene Disziplinen: Im ersten Schritt mussten die Schüler ihre Redekunst mit einem selbst geschriebenen Vortrag unter Beweis stellen, indem sie beim Publikum vorgegebene Gefühle wecken sollten. Die zweite Disziplin verlangte von den Teilnehmern bestes Lesen ab. Stimmungswechsel, verständliches Vorlesen, Tempo, Pausen, Lesegeschwindigkeit waren hier gefragt. Schlag auf Schlag ging es in der dritten Kategorie. Hier wurden zuvor erarbeitete Inhalte zu Schlagwörtern abgefragt und im vierten Punkt, einem Ernährungsquiz konnten die Kinder Erlerntes unter Beweis stellen. Für jede Disziplin gab es täglich Punkte. Am Präsentationstag am 12. Mai stellten die brillanten Redner dann ihr Können unter Beweis.

Verhandlung Biomülltonne gegen Batterie

Großen Applaus ernteten die Schüler der Klasse 4c, die zum Höhepunkt am Präsentationstag das Theaterstück “Das Gericht“ aufführten. Das Stück, das aus der Feder von Rektorin Barbara Wachter stammt, entführt die Zuschauer in einen Gerichtsaal, wo zunächst eine Biomülltonne eine Batterie anklagt. Die Batterie hatte es doch tatsächlich gewagt, den falschen Mülleimer auszuwählen. Auf humorvolle, aber auch gleichzeitig tiefgründige Art und Weise setzten sich die beiden Verhandlungsgegner auseinander, bis schließlich der wahre Umweltsünder, Herr Dummling auf die Anklagebank zitiert wurde. Durch seine Müllunwissenheit machte er anfänglich seinem Namen alle Ehre. Doch nach und nach entwickelte er sich vom Müllsünder zum Müllexperten. Zuschauen war einfach großartig!

Auch die Klasse 2a widmete sich dem Stück “Das Gericht“. Anders als die “schauspielernden Schüler“ inszenierten sie das Stück als spannendes Hörspiel, das beim Betreten des Klassenraums zu hören war. Die große Begeisterung der Kinder bei der Aufnahme war der Tonspur deutlich anzuhören.

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